Auch die Kirche profitiert

Veröffentlicht am 01.04.2016 in Stadtpolitik

Über 30.000 Musikliebhaber finden jährlich den Weg nach Weilburg zu den Schlosskonzerten.

Die Situation der Weilburger Schlosskonzerte ist in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Auslöser sind schwierige Vertragsverhandlungen zur Nutzung der Schlosskirche, die bisher noch nicht einvernehmlich abgeschlossen wurden. Doch die öffentliche Debatte führt nicht zum Ziel. Die beteiligten Parteien müssen mit einem klaren Kopf und dem eindeutigen Willen zur Einigung zurück an den Verhandlungstisch. Denn nur dort kann eine Lösung, sachlich und konstruktiv, gefunden werden.

Überregionale Strahlkraft

Das Thema hat für die Stadt eine große Bedeutung, denn die Schlosskonzerte leisten einen wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung, der weit über den kulturellen Charakter hinaus geht. Sie sind ein Leuchtturm, mit einer überregionalen Strahlkraft und machen uns deutschlandweit bekannt und beliebt. Der Standort Weilburg wird attraktiver, nicht nur für Menschen, die sich für Kultur interessieren. Bauherrn, Investoren und auch ansiedlungsbereite Unternehmen werden so auf die Stadt aufmerksam. Eine Leistung für die regionale Entwicklung, für Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung, die oft unterschätzt wird, die mit Geld nicht zu bezahlen ist.

Das Land Hessen als Eigentümer des Schlosses hat dies erkannt und egal, welche politische Farbe gerade regiert, es wird geholfen und unterstützt. Denn auch die Nutzung der Schlossanlage ist nicht einfach, sie kollidiert mit dem touristischen Angebot  und belastet die Räume und die Grünflächen. Doch hier gibt es offensichtlich eine hohe Akzeptanz.

Unterschiedliche Partner

Bei den jetzt laufenden Verhandlungen sitzen sich zwei unterschiedliche Partner gegenüber. Der Kirchenvorstand mit der mächtigen und finanzstarken Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im Rücken. Ein professioneller Apparat mit Juristen und Vertragsrechtlern, die hier Hilfe leisten und den Verhandlungsführern jegliches finanzielle Risiko abnehmen. Sie sitzen eindeutig am längeren Hebel und können die Schlosskonzerte am langen Arm verhungern lassen. Auf der anderen Seite die Schlosskonzerte, ein Verein mit einem ehrenamtlichen Vorstand, der in den letzten vierzig Jahren große künstlerische und organisatorische Erfolge für sich verbuchen konnte. Eine stolze Leistung, verbunden mit einem hohen Risiko, weil wirtschaftliche Fehlentscheidungen sehr schnell zur persönlichen Haftung, zumindest der Vorstandsmitglieder, führen können.

Aktive Unterstützung ist gefordert

Der „kleine Unterschied“ spielt eine große Rolle. Wer die Schlosskonzerte will, der sollte dies auch laut und deutlich sagen und auch so handeln. Aktive Unterstützung ist gefordert, vielleicht sogar finanzielle Hilfe und kein ewig langes Taktieren. Auch die Kirche könnte die Chance durch ein erfolgreiches Konzertprogramm für sich nutzen. Sie profitiert ohnehin von dem positiven überregionalen Image, denn so voll ist das Gotteshaus selten. Die Schlosskonzerte als Besucher- und Touristenmagnet für das ehrwürdige Kirchengebäude.  Ein Grund auch für die örtliche Kirchengemeinde und die Landeskirche, auf die Konzerte stolz zu sein.

Chancen nutzen

Ein konstruktives „Miteinander“ dient allen Beteiligten im Weilburger Land. Der Nutzen der Schlosskonzerte für Stadt und Region, für den örtlichen Handel, für die Gastronomie, für Investoren und die Immobilienbranche und für die regionale Wertschöpfung wird viel zu wenig herausgestellt. Während andere Städte mit hohem Finanzaufwand und teuren Moderatoren nach „Alleinstellungsmerkmalen“ suchen, um sich aus der Masse heraus zu heben, ist dies hier in Weilburg vorhanden. Eine einmalige, städtebaulich wertvolle Stadtanlage, mit einem weithin bekannten Schloss, inmitten der Lahnschleife und dazu ein musikalisches Angebot vom Feinsten. Das sind Qualitäten die an vielen Orten fehlen. In Weilburg ist das alles vorhanden  – jetzt gilt es nur, die Chancen zu nutzen.

Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion von Hartmut Bock, Stadtverordneter in Weilburg

 


 

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Der Beitrag ist auch auf der Homepage des Verfassers erschienen. Siehe hier.

 

 
 

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