Hans-Joachim Schabedoth und „Kohls Mädchen“

Veröffentlicht am 18.12.2016 in Bundespolitik

Glückwunsch für Hans Joachim Schabedoth. Mit Tobias Eckert (li) und Dr. Stephan Wetzel (re)

SPD nominiert Hans-Joachim Schabedoth erneut für Bundestag

Mit großer Zustimmung ist Hans-Joachim Schabedoth, Bundestagsabgeordneter der SPD von seinem Wahlkreis 176 erneut zum Kandidaten für die Bundestagswahl im September 2017 gewählt worden. In geheimer Abstimmung erhielt er in seiner Wahlkreiskonferenz in Neu Anspach von den Delegierten 79 Ja-Stimmen. Vier Delegierte stimmten mit Nein, drei enthielten sich der Stimme. Schabedoths Wahlkreis setzt sich zusammen aus den Landkreisen Hochtaunus und dem Alt-Oberlahn-Kreis im Landkreis Limburg-Weilburg. Er umfasst 19 Städte und Gemeinden.

Die Welt schaut zu

Schabedoth hatte für seine Wiederwahl mit einer engagierten Rede geworben, in der er zahlreiche aktuelle Themen und Problemfelder ansprach. Er machte deutlich, dass wir in keiner friedlichen Welt leben. „Unsere Welt ist in den vergangenen Monaten immer turbulenter geworden“, sagte er. Als Beispiele nannte er den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, die Untaten des IS oder auch die Flüchtlingswelle, die Deutschland in dieser Dimension völlig unvorbereitet getroffen habe. „Die Bilder aus den Nachrichten über Aleppo machen mich fassungslos und die Welt schaut zu“, kommentierte er die Geschehnisse. Er betonte, dass Deutschland trotz dieser enormen Herausforderungen nicht zusammengebrochen sei. „Wir können stolz sein auf die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen. Diese Hilfe wird für die Geschichte unseres Landes in Erinnerung bleiben“.

Die CDU ist tief zerstritten

Die Union auf Bundesebene bezeichnete er als einen schlimmeren Streithaufen, als es die SPD jemals war. Angela Merkel habe zwar viel für Deutschland getan, nun fehlten ihr aber wichtige Ideen für das Land. „Sie kandidiert nur aus Pflichtgefühl“, meinte Schabedoth. Zudem führe sie eine tief zerstrittene Partei. Von Kohls Mädchen sei sie zum Fußabtreter Horst Seehofers geworden. „Die Zukunft ist nicht mehr das, was sie einmal war“ zitierte er Karl Valentin. Der Euro sei unter Druck geraten, die Demokratie in der Türkei löse sich auf, die EU müsse für alles Mögliche als Sündenbock herhalten und Großbritannien habe sich aus der Staatengemeinschaft verabschiedet. Er habe eher geglaubt, dass Hoeneß wieder Präsident bei Bayern München werde als Donald Trump in USA. Nun hätten es beide geschafft.

Es muss ein Junge von uns werden

Das Interesse an Politik nehme in der Gesellschaft immer mehr ab, aber in neun Monaten bis zur Bundestagswahl könne noch viel geschehen. In diesem Zeitraum könne man schwanger werden und entbinden. Die Frage sei, ob es ein Junge oder Mädchen wird. „Es muss ein Junge von uns werden“ rief er. Welcher wisse er aber noch nicht. Als wichtige Errungenschaften der SPD nannte Schabedoth die Stärkung der Tarifbindung, den Kampf gegen Leiharbeit, die Nutzung von mehr erneuerbaren Energien inklusive Netzausbau, Chancengleichheit für Frauen und Männer, das Rentenpaket, die Erhöhung des BAföG oder auch mehr Mittel für sozialen Wohnungsbau. Die SPD sei der Motor in der Berliner Koalition und der Richtungsgeber. Sie stehe für ein freies Land, in dem die Menschen so leben können, wie sie es möchten, nicht, wie es von oben vorgegeben wird. „Wir werden die Freiheit verteidigen. Die Menschen sollen keine Angst vor morgen haben“, betonte er. „Und wir bleiben die Partei der Arbeit.

Kostenfreie Bildung von der KiTa bis zur Uni

Die Menschen im Land geben täglich ihr Bestes. Die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte unseres Landes wollen wir weiter fortsetzen. Dazu brauchen wir eine starke Wirtschaft, aber auch ein gerechtes Steuersystem“, führte er aus. Schon Aristoteles habe gefordert, dass Reiche nicht mehr als vier- oder fünfmal mehr haben als Arme. Zu Reiche würden gierig, schamlos und dekadent. Reiche sollten Arme heiraten und die Mitgift mitbringen. „Das hat Donald Trump immerhin beherzigt“, scherzte er. „Wir wollen einen Staat, der mutige Ideen fördert! Wir brauchen kostenfreie Bildung von der KiTa bis zur Uni“, forderte er.

Demokraten und Nicht-Demokraten

Mit Blick auf neu entstandene Gruppen und Parteien sagte er ganz klar: „Menschen, die rassistisch sind oder handeln und andere abwerten, sind unsere Gegner. Wähler der AfD dürfen wir nicht ausgrenzen, sondern müssen ihnen Angebote für ihre soziale Sicherung machen“. Er beendete seine Rede mit einem Zitat von Bundespräsident Joachim Gauck, der sagte: „Die Trennlinie in Deutschland verläuft nicht zwischen Deutschen und Ausländern, nicht zwischen Christen und Muslimen, sondern die Trennlinie verläuft zwischen Demokraten und Nicht-Demokraten“. Die Delegierten honorierten seine Rede mit lang anhaltendem Applaus.

Foto: Auch die SPD aus Weilburg war in Neu Anspach dabei. Von links: Hartmut Bock, Andrea Härtl, Hans-Joachim Schabedoth, Agnieszka Lorenz, Jan Kramer, Malte Tielesch und Kai Schmidt.


Text und Fotos: Andreas Müller

 
 

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