Kein Anbau von gentechnisch verändertem Mais

Veröffentlicht am 27.04.2014 in Landkreis

SPD sagt Nein zum Genmais-Anbau (Foto mit freundlicher Genehmigung der Journalistin Anna Sophie Schindler)

Die SPD-Kreistagsfraktion Limburg-Weilburg engagiert sich für eine nachhaltige und regionale Landwirtschaft. In seiner jüngsten Sitzung hat der Kreistag daher auch einen SPD-Antrag beschlossen, der den Anbau von gentechnisch verändertem Mais ablehnt.

Die EU-Kommission hat den Anbau von gentechnisch verändertem Maissaatgut zugelassen. Obwohl eine ganze Reihe europäischer Staaten dagegen gestimmt haben, kam die Zulassung durch die Stimmenthaltung der Bundesregierung zustande. Damit wäre der Weg frei ab dem kommenden Jahr auch in Deutschland auszusäen. Über die Auswirkungen dieser problematischen Maissorte, die ein Gift produziert und über die ganze Pflanze, von der Wurzel bis zu den Pollen abgibt, führte die SPD-Kreistagsfraktion ein Gespräch mit den Landwirten Rolf Radu, Rathsbacher Hof Ernsthausen, und Jens Werner, Hombacher Hof Weilmünster-Audenschmiede, die nach den Kriterien des biologischen Landbaus wirtschaften sowie dem Imker Hermann Bernhardt aus Ernsthausen.


Hierbei ging es insbesondere darum, welche Auswirkungen gentechnisch veränderte Organismen, das von der neuen Maissorte produzierte Gift, auf andere Pflanzen und Lebewesen, z. B. die Bienen haben. Wie wirkt es sich auf die Art der Bewirtschaftung, der Erzeugung und den Verkauf ihrer Produkte aus?


Alle drei, Landwirte wie Imker sagten, wenn auch nur Spuren von Gentech gefunden würden, wäre eine Vermarktung unter den strengen Kriterien des ökologischen Landbaus, z. B. Demeter nicht mehr möglich. Wirtschaftliche Schäden wären die Folge und die Böden verunreinigt. Die vorgegebenen Anbauabstände zwischen gentechnisch veränderten Pflanzen und den auf natürliche Art und Weise angebauten seien völlig unrealistisch. Pollen würden über mehrere Kilometer fliegen, über Gemarkungs- und Gemeindegrenzen hinweg. Für die Imker und ihren Honig stellt dies ein Problem dar: Die Bienen können nämlich nicht unterscheiden zwischen gentechnisch veränderten Pflanzen / Blüten und den anderen.


"Weil 80 % der Bevölkerung gentechnisch erzeugte Lebensmittel ablehnten, die Folgen  des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen auf die Umwelt, insbesondere auf Mensch und Tier noch nicht hinreichend erforscht seien, dürfe man gentechnisch verändertes Saatgut, wie jetzt die neue Maissorte 1507 zum Anbau nicht zulassen", so die Landwirte Rolf Radu und Jens Werner sowie Hermann Bernhardt.

Abschließen möchte ich mit einem Zitat einer indischen Wissenschaftlerin und Sozialethikerin Vandava Shiva:

Saatgut ist die Quelle des Lebens und das erste Glied in der Nahrungsmittelkette. Die Kontrolle über Saatgut bedeutet die Kontrolle über unser Leben, unsere Lebensmittel und unsere Freiheit.“

Ein Beitrag von Reinhold Ketter, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Limburg-Weilburg.

 
 

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