Lob, Dank und Anerkennung

Veröffentlicht am 30.06.2017 in Stadtpolitik

Bruno Götz überbrachte bei der Verabschiedung von Bürgermeister Hans-Peter Schick die Grüße des Parlaments

Verabschiedung von Bürgermeister Hans-Peter Schick

Lob, Dank und Anerkennung gab es heute in einer Feierstunde im Bürgerhaus in Waldhausen, bei der Verabschiedung von Weilburgs Bürgermeister Hans-Peter Schick.  Über 300 Gäste aus dem öffentlichen Leben, aus der Stadt, dem Landkreis und dem Land Hessen waren vertreten, darunter auch Delegationen aus einigen Partnerstädten.

Dieter Boger (Foto) aus Weilburg, der für die Vereine und Institutionen der Stadt sprach, brachte es mit einem launischen Wortspiel auf den Punkt. „Es war nicht immer leicht mit Ihnen, Herr Bürgermeister Schick, ……“ es folgte eine kleine Pause und dann,  „um mit Ihrer Geschwindigkeit mitzuhalten“  Dafür gab es Beifall und damit wurde auch sehr gut der Arbeitsstil des Bürgermeisters beschrieben. Ein Satz, den auch die Weilburger Sozialdemokraten unterschreiben können, denn die Zusammenarbeit in den vergangenen 24 Jahren war geprägt von einem konstruktivem Verhältnis, welches aber auch nicht immer frei von Spannungen und fachlichen Diskussionen war.

Insgesamt gibt es auch ein großes Dankeschön von der Weilburger SPD, verbunden mit guten Wünschen für die Zukunft, die sich auch in der Rede des Stadtverordnetenvorstehers Bruno Götz, der zu dieser Verabschiedung zusammen mit dem Ersten Stadtrat eingeladen hatte, widerspiegeln. Er überbrachte die Glückwünsche des Parlaments und der darin vertretenen Parteien.

Nachfolgend veröffentlichen wir den wesentlichen Teil der Rede im Wortlaut:

 


Begrüßungsrede des Stadtverordnetenvorstehers Bruno Götz
am 30.06.2017 im Bürgerhaus Waldhausen anlässlich der Verabschiedung des Bürgermeisters Hans-Peter Schick

___________________________________________________________

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hans-Peter Schick,

ich freue mich, dass heute so viele Gäste der Einladung von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung zu Ihrer Verabschiedung gefolgt sind, obwohl heute bereits Ferienbeginn ist.

Viele Menschen, mit denen Sie verbunden sind, mit denen Sie befreundet sind, mit denen Sie als Bürgermeister zu tun hatten, möchten bei Ihrer Verabschiedung dabei sein, um damit Ihre Leistungen als Bürgermeister dieser Stadt in den 24 Jahren Ihrer Amtszeit zu würdigen und anzuerkennen. Sie haben in Ihrem Dankesheft, das Sie an die Haushalte verteilt haben und die hier auf den Tischen liegen, geschrieben „Ich würde es wieder tun!“. Ich behaupte nach vielen Gesprächen, die ich mit Bergerinnen und Bürgern in der letzten Zeit geführt habe, dass auch Ihre Wähler heute sagen: „Ich würde es wieder tun!“, nämlich zu den herausragenden Wahlergebnissen bei Ihren vier Wahlen beizutragen. Herr Bürgermeister, Sie haben sich in die Herzen der Bürgerinnen und Bürger regiert. Und das ist eine Meisterleistung, wenn man davon ausgeht, dass man es als Bürgermeister nicht immer Jedem Recht machen kann.

Meine Damen und Herren, wir verabschieden heute einen Bürgermeister, einen Mann, der die Stadt Weilburg in einem Umfang verändert, umgebaut, modernisiert und geprägt hat, wie dies seit Graf Johann Ernst vor rd. 300 Jahren nicht geschehen ist. Vor 24 Jahren, 1993 haben Sie, Herr Bürgermeister, Ihr Amt angetreten. Die Ernennungsurkunde vom 1.7.1993 wurde von Herrn Ersten Stadtrat Heinz Kamme und Herrn Stadtrat Hans Kremer unterzeichnet. Herr Stadtrat Kremer ist nicht mehr unter uns. Herr Erste Stadtrat Kamme ist unserer Einladung gefolgt und ich begrüße Sie, Herr Kamme sehr herzlich. Sie haben mit Ihrer Unterschrift mit den Grundstein für 24 Jahre Bürgermeisterschaft von Hans-Peter Schick gelegt.

Die Urkunde wurde in der Erwartung vollzogen, und so steht es in der Urkunde drin, dass Sie, Herr Bürgermeister Ihre Amtspflichten gewissenhaft erfüllen, das in Sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen und sich jederzeit für die freiheitliche demokratische Staatsordnung einsetzen. Aber das war Ihnen nicht genug, das war für Sie selbstverständlich, das habe ich auch bereits in meiner Rede, die ich als 1. Stadtrat bei Ihrem 10-jährigen Dienstjubiläum im Jahre 2003 halten durfte, zum Ausdruck gebracht.  Eigentlich hätte ich meine Rede von damals kopieren und mit einer Menge von erledigten und neuen Projekten anreichern und bestimmte Aussagen noch verstärken können. Zugegeben, ein paar Anleihen habe ich gezwungenermaßen gemacht.

Impulse gegeben

Denn, Sie haben Ihren, seit Ihrer ersten Wahl im Jahre 1993 eingeschlagenen Weg konsequent, bis zum heutigen Tag,  verfolgt. Sie haben sich Ziele gesetzt und Perspektiven aufgezeigt, die für viele von uns Politikern visionären Charakter hatten und teilweise als nicht machbar erschienen. Sie haben uns in fast allen Fällen eines Besseren belehrt. Und wenn es nicht funktioniert hat, dann waren Fakten und Zwänge im Spiel, die Sie nicht beeinflussen konnten.  Dann hat mich fasziniert, dass Sie solche Situationen, die zugegebener Maßen nicht oft vorkamen, schnell abgehakt und sich neuen Herausforderungen gestellt haben. Nicht zurückblicken, den Blick nach vorne richten war immer Ihr Motto. Sie haben Impulse gegeben und Türen geöffnet. Sie haben Wege frei gemacht und Menschen zusammen gebracht. Sie haben zielstrebig und konsequent gehandelt in der Manier eines Unternehmensmanagers einerseits, aber unter Beachtung der von der Hessischen Gemeindeordnung und anderen Gesetzen und Verordnungen  vorgegebenen Entscheidungs- und Beteiligungswegen andererseits. Diese Gratwanderung haben Sie hervorragend gemeistert.

Lassen Sie mich einige Maßnahmen und Schwerpunkte Ihrer 24-jährigen Amtszeit ansprechen, wobei dies nur ein kleiner Ausschnitt sein kann, sonst würde der zeitliche Rahmen dieser Feier gesprengt und wir würden  wahrscheinlich noch heute Abend hier sitzen.  Viele haben den Hessentag in Weilburg wegen der topografischen Lage Weilburgs als nicht durchführbar angesehen. Sie haben uns eines Besseren belehrt. Sie haben die Stadtumfahrung, die damals bereits seit vielen Jahren in der politischen Diskussion war, als Voraussetzung für den Hessentag, entscheidungsreif gemacht und rechtzeitig in die Umsetzung bringen können.

Gerade in diesem Projekt haben Sie stets den Dialog mit den politischen Gruppierungen gesucht, gefunden und gepflegt. Auch dieser Dialog war eines Ihrer Wahlversprechen, das Sie eingehalten haben. Sie mussten sich als parteiunabhängiger und als erster nicht vom Parlament, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern gewählter Bürgermeister, Mehrheiten im Parlament suchen, die Sie auch gefunden haben. Und dies hat seinen Grund. Und ich denke, dass ich auch im Namen meiner beiden anwesenden Vorgänger im Amt des Stadtverordnetenvorstehers sprechen kann, wenn ich sage, dass die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem Parlament immer von gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Achtung getragen und Ihnen die Rollenverteilung bewusst war.  Und dafür ein herzliches Dankeschön.

Mit der Freigabe der Teilortsumgehung Weilburg mit Oberlahnbrücke und Mühlbergtunnel war die Altstadt vom Schwerlastverkehr befreit. Eine Wohltat für die Altstadt. Ich habe gerade kürzlich noch mit einem früheren Busfahrer gesprochen, der sich noch mit seinem Linienbus zwischen Lastwagen durch die Altstadt gequält hat. Er sprach von der besten Tat für die Stadt. Voraussetzung für die Realisierung dieses Projektes war der Neubau der Ahäuser Brücke im Zuge der L 3025. Das Land hatte zu dieser Zeit keine Mittel für diese Maßnahme eingeplant. Sie haben die Vorfinanzierung dieser Maßnahme durch die Stadt Weilburg politisch durchgesetzt. Sie haben auch hier die Mandatsträger überzeugen können. Ein Modell mit Vorbildcharakter. Ein Beispiel zum Thema Visionen.

Umgestaltung Kernstadt

Mit der Teilortsumgehung verbunden war die folgende  Umgestaltung der Kernstadt, insbesondere im Bereich der Straßen einschließlich der Verkehrsregelung. Wer kann sich heute noch auf Anhieb an Gegenverkehr in der Mauerstraße erinnern? An Annehmlichkeiten gewöhnt man sich schnell. Welcher Bürgermeister hätte es gewagt, im Rahmen der Umgestaltung der Kernstadt eine ganze Häuserzeile abzureißen? In der Weilburger Niedergasse ist dies geschehen. Ein weiteres Beispiel zum Thema Visionen. Der alte Ahäuser Weg von der Frankfurter Straße bis zum Schiffstunnel mit seiner beidseitigen Bebauung ist komplett weggefallen. In der Hainallee wurden Häuser abgerissen und das Hotel Lahnschleife errichtet mit einer Überbauung der Hainallee. Ein politisch viel diskutiertes Thema.

Wenn ich eingangs meiner Rede von Umbau und Modernisierung gesprochen habe, dann muss ich natürlich die Altstadtsanierung erwähnen, insbesondere das im Jahre 2003, auf Ihr Betreiben Herr Bürgermeister, neu aufgelegte Sanierungsgebiet „Weilburger Brückenköpfe“, das in 2009 in das Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ überführt wurde. Im Rahmen dieses Programms standen insgesamt 15 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung, die durch die Vergabe von Aufträgen an Firmen aus der Region auch als Wertschöpfung in der Region blieben. Hinzu kamen natürlich noch die Eigenleistungen, so dass man von Investitionen in dreifacher Höhe ausgehen kann.

Gefördert wurden im Rahmen dieses Programmes neben vielen privaten Projekten z.B. auch das alte Postamt, das Weilburger Landratsamt, das noch im Eigentum der Stadt steht, der Lahnbahnhof, der wieder privatisiert ist, das Katasteramt in der Wilhelmstraße und das Haus für Kinder, ehemaliges Kreisbauamt. Alles Gebäude, deren sich die Stadt Weilburg und insbesondere Herr Bürgermeister Schick angenommen hat. Herr Bürgermeister, Sie haben durch diese gesamten Maßnahmen das Bild Weilburgs, wie es sich heute zeigt, wesentlich und entscheidend geprägt. Sie haben immer daran gearbeitet, gute Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft zu schaffen, was durch unsere topografische Lage teilweise schwieriger ist als woanders.

Durch den Schulterschluss mit den Nachbarkommunen haben Sie Baurecht für den vier streifigen Ausbau der Bundesstraße 49 zwischen Weilburg und Limburg geschaffen und dadurch zu einer erheblichen Beschleunigung der Maßnahme beigetragen. Sie haben unsere Städtepartnerschaften gepflegt und neue gegründet. Sie haben die Städtepartnerschaften stets auch als Mitgarant für den Frieden in Europa gesehen. Ohne Ihren unermüdlichen Einsatz würde die eine oder andere Städtepartnerschaft heute nicht mehr bestehen. Ich schaue in diesem Zusammenhang auf Herrn Bürgermeister a.D. Jan de Ruiter, der sich gemeinsam mit Ihnen für die Städtepartnerschaft mit Zevenaar eingesetzt hat, als es etwas geknirscht hat. Herr Bürgermeister Schick, Sie haben dafür gesorgt, dass die Städtepartnerschaft auch von den Bürgerinnen und Bürgern durch unseren Partnerschaftsverein getragen wird.

Die Kinder unserer Stadt

Die Kinder unserer Stadt waren Ihnen immer, während Ihrer gesamten Amtszeit eine Herzensangelegenheit, das haben die Kinder auch gespürt. Wir haben heute 12 Kindertagesstätten mit 560 Plätzen. Ein Kinderforsthaus im Tiergarten Weilburg, das von den Kindertagesstätten genutzt werden kann und insbesondere auch als Ausweichquartier genutzt werden kann und wird. Die Vorschulkinder unserer Kindertagesstätten werden Ihnen, Herr Bürgermeister, im Anschluss mit einem Lied für Ihren Einsatz und Zuneigung danken und sich von Ihnen verabschieden.

Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Weilburg zu einer behindertengerechte Stadt zu gestalten. Einiges zur Erreichung dieses Zieles haben Sie auch bereits umgesetzt wie

  • Fahrstuhl im Komödienbau
  • Behindertengerechter Zugang zur Schlosskirche vom Marktplatz aus
  • Aufgang des Leinpfades zur Straße am  Schiffstunnel
  • Behindertengerechter Zugang zum Bergbau- und Stadtmuseum
  • Das Bürgerbüro ist behindertengerecht erreichbar
  • Viele Bushaltestellen sind barrierefrei gestaltet

Meine Damen und Herren, nach 24 Jahren Amtszeit treten natürlich auch Projekte und Maßnahmen, die im täglichen Leben zur Selbstverständlichkeit geworden sind, in den Hintergrund. Deshalb lassen Sie mich nur einige davon  in Erinnerung rufen:

  • Schaffung von rd. 500 Bauplätzen, die zum großen Teil bebaut sind
  • Einführung des City-Busses vor über 10 Jahren, der unsere Stadtteile miteinander verbindet
  • Aufbau einer Seniorentagesstätte im Alten Gymnasium
  • Schaffung der Funktion Senioren- und Behindertenbeauftragter, aus denen mittlerweile die entsprechenden Beiräte hervorgegangen
    sind
  • Rathauszusammenführung
  • Sanierung Komödienbau/Altes Gymnasium
  • Abschluss der Altstadtsanierung
  • Dorferneuerung Kubach und Hasselbach
  • Bürgerhaussanierung bzw. Neubau in allen Stadtteilen
  • Neubau der Brücke Weilburg-West im Zuge der B49/B456 (Finanzierung)
  • Übernahme der Stromversorgung von Kubach, Ahausen, Drommershausen, Hirschhausen und Bermbach durch die Stadtwerke und damit Sicherung der Arbeitsplätze und Zukunftssicherheit der Stadtwerke
  • Übernahme der Jugendherberge in Odersbach
  • Bau des Jugendwaldheims in Odersbach in Verbindung mit der Jugendherberge
  • Bedarf- und Entwicklungsplan für die Feuerwehr der Stadt und dessen Fortschreibung. Aber nicht nur die Erstellung eines Planes, sondern auch die Erfüllung dieses Planes war ihr ständiges Bestreben. Unsere Feuerwehren sind bestens ausgestattet. Auch dafür haben Sie in Magistrat und Parlament immer ein offenes Ohr gefunden
  • Masterplan für wesentliche Bereiche der Kernstadt Weilburg von 2009. Die Fortschreibung dieses Planes in Form des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes liegt der Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung vor.
  • Das Journal für das Weilburger Land “Weilburg Life“, das monatlich erscheint haben Sie ins Leben gerufen und haben die Redaktion gemeinsam Frau Margit Bach inne. Heute ist eine Sonderausgabe erschienen, die ich Ihnen hiermit überreiche und die am Ausgang für jeden von Ihnen zur Mitnahme bereit liegt.

 

Allein diese Aufzählung, die bei weitem nicht vollzählig ist, zeigt bereits welches Aufgaben- und Arbeitsspektrum Herr Bürgermeister Schick von der Idee bis zur Verwirklichung in seiner Amtszeit abgearbeitet hat. Hinzu kommen noch die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten, die Herr Bürgermeister Schick während seiner Amtszeit begleitet hat. Es sind nach meinen Recherchen über 70 Engagements, die Herr Bürgermeister über Jahre, teilweise federführend, begleitet hat.

Meine Damen und Herren, damit möchte ich meine Begrüßungsrede beenden und ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Foto: Ein musikalisches Dankeschön an Bürgermeister Hans-Peter Schick überbrachten die Kindergartenkinder der Stadt Weilburg, zusammen mit ihren Erzieherinnen.

 

Text und Foto: Hartmut Bock

Redetext: Bruno Götz

 
 

Politischer Aschermittwoch 2024

Unser Landtagsabgeordneter Tobias Eckert

 

SPD Weilburg auf Facebook

                                                        

 

SPD Weilburg auf Instagram