Wer kennt das nicht? Da bekommt man amtlicherseits Post und versteht beim ersten Lesen oft nicht einmal, um was genau es eigentlich geht. Von den Details ganz zu schweigen. Dieses Problem wurde nun von der Verwaltung des Kreises Limburg-Weilburg in Angriff genommen...
Gemeinsam mit Spezialisten erarbeitete ein Arbeitskreis neue Richtlinien für offizielle Amtsschreiben. So wurden allzu überholte oder hochgestochene Formulierungen aus den Briefen an die Bürger getilgt oder ersetzt. In seiner Kolumne für die „Zeitung für Weilburg“ hat Vize-Landrat Helmut Jung bereits dieses Projekt vorgestellt. Über den bisherigen Erfolg der „internen Reform“ berichtete nun Daniel Stenger von der Kreisverwaltung den interessierten Mitgliedern der SPD-Kreistagsfraktion. So sei es seit der Einführung der bürgerfreundlichen Sprache im Schriftverkehr zu deutlich weniger sachlichen Missverständnissen zwischen Bürgern und Verwaltung gekommen. Viele Probleme, die es zuvor häufig gegeben habe, träten schlicht nicht mehr auf. Im Gegenzug würden die Gesprächsangebote der Sachbearbeiter wesentlich besser angenommen, seit diese explizit in den Schreiben integriert seien. Stenger wies aber auch darauf hin, dass das bürgerfreundliche Anpassen der Sprache ein stetiger Prozess sei. Vize-Landrat Helmut Jung kann sich dabei auch eine Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden im Kreis vorstellen. Gemeinsam könnten die erarbeiteten Verbesserungen genutzt werden, um die öffentliche Verwaltung im Ganzen noch bürgerorientierter zu gestalten. Abschließend sorgte Christian Radkovsky von der SPD-Kreistagsfraktion mit dem Märchen „Rotkäppchen“ in der „Amtsdeutsch-Version“ als Negativ-Beispiel für Stimmung unter den Anwesenden. (je) V.l.n.r.: Friedhelm Bender, Reinhold Ketter, Anne Schaus, Jochen Emmerich, Daniel Jung, Karl-Heinz Stoll, Helmut Jung, Christian Radkovsky, Berthold Weikert, Daniel Stenger, Doris Reifenberg
