MITEINANDER UND FÜREINANDER - Kubach geht neue Wege

Veröffentlicht am 15.04.2014 in Stadtteil

Jacqueline Würz ist Ortsvorsteherin in Kubach und eine Initiatorin der Initiative

Die dörfliche Bevölkerung und der Ortsbeirat sind in Kubach aktiv und haben nach intensiver Vorbereitung einen Verein gegründet, der sich schwerpunktmäßig im sozialen Bereich engagiert.

Sieben Fragen dazu an Ortsvorsteherin Jacqueline Würz (SPD) zur Kubacher Initiative Zusammenhalt (KIZ):

  1. Warum wurde in Kubach ein neuer Verein mit der Überschrift „Initiative Zusammenhalt“ gegründet?

Jacqueline Würz: Durch die demografische Entwicklung bei  mangelhafter Infrastruktur – z.B. kein einziges Geschäft oder andere Einrichtungen mehr bei ca. 1600 Einwohnern, schlechte Anbindung an ÖPNV – sind einzelne Bevölkerungsgruppen zunehmend isoliert, besonders betroffen sind natürlich Ältere. Durch die besondere Lage des Neubaugebietes sind Neubürger/innen wenig ins dörfliche Geschehen eingebunden.

Ich konnte den Ortsbeirat von der Idee überzeugen und dieser hat  parteiübergreifend durch unterschiedliche Informationsveranstaltungen und eine Fragebogenaktion Mitbürger/innen für diese Problematik sensibilisiert und die Bedarfe erhoben.

Der gemeinnützige Verein „Kubacher Initiative Zusammenhalt“ wurde gegründet, um in Kubach  wieder Begegnungsmöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen und gegenseitige Unterstützung zu organisieren.

  1. Wie lange hat die Vorbereitung gedauert und wo waren die größten Hemmnisse?

Jacqueline Würz: Zwei Jahre. Die größte Herausforderung war, die Menschen mitzunehmen und von dem Generationenthema zu begeistern. Wichtig war auch, sich die Zeit zu nehmen um ein Idee wachsen zu lassen und die einzelnen Menschen mit Ihren Kompetenzen wahrzunehmen und einzubinden.

  1. Gibt es genug Helferinnen und Helfer die den Verein unterstützen?

Jacqueline Würz: Im letzten Jahr in 2013 gab es ein Orgateam, das aus 13 Personen bestand, das die gesamte strukturelle, inhaltliche und planerische Aufbauarbeit inklusive der Satzung vorgenommen hat. Am 28.3. 2014 bei der Vereinsgründungssitzung waren 29 interessierte Kubacherinnen und Kubacher anwesend und 15 haben die Satzung direkt unterschrieben und waren somit Gründungsmitglieder.

Wenn wir  verschiedene Aktionen für ein generationsübergreifendes Miteinander regelmäßig durchführen möchten brauchen wir dringend noch Freiwillige die sich dieser Sache ehrenamtlich annehmen möchten.

Ideen dazu sind: „Immer wieder Sonntagscafé“, Spielenachmittage, Vorlesestunden u.v.m. Organisation von Besuchen, Begleit- und sonstigen Hilfsdiensten. Dies ist nicht festgeschrieben. Wir sind im Prozess und alle Menschen sind herzlich willkommen mit ihren Anliegen.

Gespräche hinsichtlich einer Kooperation sind angedacht mit der Kirche, den Vereinen am Ort und dem Kindergarten.

  1. Wie finanziert sich der Verein und wo kommt das Geld her?

Jacqueline Würz: KIZ als Verein erhebt Mitgliedsbeiträge und ist ansonsten auf Spenden angewiesen. Der Mitgliedbeitrag ist niedrigschwellig auf 12,00 Euro / Jahr angelegt.

In der Aufbauphase hat uns die  Stadt Weilburg den Raum zur Verfügung gestellt. Unterstützung gab es durch das Projekt „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ mit der Durchführung eines Workshops, durch das Projekt „Integration Plus“ mit der  Unterstützung einzelner Veranstaltungen, durch die Leitstelle des Kreises  „Älter werden“ mit juristischer Beratung und der Einrichtung eines Netzwerkes.  Für die Renovierung des Raumes haben wir die Volksbank Mittelhessen und die Kreissparkasse in Weilburg gewinnen können. Außerdem spendeten Vereine und Privatleute, weil die Sache ihnen persönlich wichtig ist.

In Zukunft muss sich der Verein alleine tragen durch seine Angebote und Unterstützer.

  1. Welche Ziele hat sich der Verein für die nächsten Jahre gesetzt?

Jacqueline Würz: Der dörfliche Zusammenhalt soll wieder belebt werden gemäß unserem Vereinsmotto: "MITEINANDER UND FÜREINANDER  –  EGAL WIE ALT - EGAL  AUS WELCHEM LAND" Dies beinhaltet generationenübergreifende und interkulturelle Kontaktpflege und Unterstützungsangebote. Die Volkshalle ist Begegnungsstätte für alle „Kubacher“. Gute Kooperationen mit den Vereinen die eine hervorragende Arbeit machen sind wichtig.

Eine Ergänzung der technischen Ausstattung wie Beamer, PC und Musikanlage macht Angebote von generationenübergreifendem Miteinander einfacher. Diese benötigen wir noch. Außerdem brauchen wir noch einen Sonnenschirm und Gartenstühle.

  1. Ist eine solche Initiative oder Vereinsgründung auch in anderen Stadtteilen in Weilburg sinnvoll?

Jacqueline Würz: Sinnvoll ist es. Auf alle Fälle aber ist es wichtig, dass jeder Stadtteil sich auf seine besondere Situation besinnt und individuelle Lösungen der generationenübergreifenden Unterstützungen findet; die die Menschen vor Ort einbindet und wertschätzt. KIZ als Pilotprojekt hat natürlich Erfahrung in der Entwicklung und der Vereinsgründung gemacht die gerne weitergegeben werden um Interessierte bei  Fragen zu unterstützen.

  1. Machen wir einen Zeitsprung von zehn Jahren. Wie soll 2024 der Verein aufgestellt sein und arbeiten?

Jacqueline Würz: Ich freue mich, wenn ich daran denke. Aber ich denke nicht nur an KIZ, sondern sehe die Volkshalle als einen lebendigen, offenen Ort der von vielen Vereinen und Menschen anerkannt, wertgeschätzt und selbstorganisiert genutzt ist. Hier finden Angebote generationenübergreifend statt. Manchmal isst man zusammen, manchmal spielt man zusammen. Menschen mit unterschiedlichen Interessen und Kompetenzen  setzen diese zum Wohl der Gemeinschaft ein.

Die Organisation wird unterstützt durch Menschen im „Freiwilligen Sozialen Jahr“, Praktikant/innen aus dem sozialen Bereich o.ä.

Das Miteinander steht im Fokus und nicht die Konkurrenz. Dies ist mein persönliches Ziel. Das WIR stärken! Gemäß unserem Slogan:

MITEINANDER UND FÜREINANDER  –  EGAL WIE ALT - EGAL  AUS WELCHEM LAND.

Ein Dankeschön an Jacqueline Würz für diese interessanten Informationen.

 

Informationen zu Kubach finden sie auch hier.

 
 

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