Tobias Eckert: Wahlkampf mit Niveau

Veröffentlicht am 21.08.2013 in Landespolitik

Über den Umgang mit dem demografischen Wandel berichtete Landrat Stefan G. Reuß aus dem Werra-Meißner-Kreis

Wahlveranstaltungen sind oft inhaltsleer, phrasenhaft und oberflächlich. Nicht so bei Tobias Eckert, unserem heimischen Landtagsabgeordneten.

In einer Veranstaltung in Weinbach war der Landrat des Werra-Meissner-Kreises, Stefan Reuß zu Gast und hat vor rund 40 Zuhörern über den Umgang seines Kreises mit dem demokrafischen Wandel berichtet. Dabei gab es Interessantes zu hören, denn der Landkreis hat das Thema schon sehr früh aufgegriffen. Fast zwei Jahre hat der Werra-Meißner-Kreis den Status als Modellregion ‚Demografischer Wandel – Region schafft Zukunft’ mit bundesweiter Beachtung getragen. Gemeinsam mit vielen engagierten Menschen aus Institutionen, Unternehmen, Vereinen, Verbänden, Initiativen sowie Bürgerinnen und Bürgern wurde diese Unterstützung genutzt, um zukunfstfähige Lösungen zu entwickeln. Immerhin verliert der Kreis mehr als 1000 Einwohner pro Jahr und deswegen gilt es vorzusorgen.

Erste sichtbare Erfolge

Dabei wurden interessante Zahlen präsentiert. Noch im Jahre 2001 gab es 1.200 Erstschüler im Kreis und in diesem Jahr sind es nur noch 739 Kinder die zur Schule kommen. So prognostizierte der Landrat auch schon heute Leerstände bei den neu gebauten Kindergärten, weil sich die Zahlen rapide ändern. Die Kommunen seien hier in einer Zwickmühle, denn es gebe den gesetzlichen Auftrag, diese Einrichtungen zu schaffen und gleichzeitig die Kenntnis der zurückgehenden Kinderzahlen. Durch den offenen und transparenten Diskussionsprozess und dem Engagement der Bevölkerung sei es gelungen, den Bevölkerungsrückgang zu verlangsamen.

Grüne Wiese zerstört die Nahversorgung

Kritisch setzte sich der Landrat mit der Politik in der Vergangenheit auseinander. Die Schaffung großer Einkaufszentren auf der grünen Wiese mit riesigen Parkplätzen, hat die Nahversorgung der Bevölkerung mit dem Laden um die Ecke fast überall zerstört. Doch die wohnungsnahe Grundversorgung gehöre heute, in einer älter werdenden Gesellschaft zur Lebensqualität. Mit öffentlicher Unterstürtzung seien deswegen auf Kreisebene bereits fünf Dorfläden entstanden, die hier Abhilfe schaffen. Auch die viel gerühmten Dorfgemeinschaftshäuser haben Schattenseiten und zu einem Sterben der Dorfgasthöfe beigetragen, so Reuß, diese werden aber heute wieder mehr nachgefragt und seien auch für die touristische Entwicklung sehr wichtig.

Mut und Verantwortung

Die Politik vor Ort müsse sich auf die neuen Herausforderungen einstellen. Dazu gehöre Mut und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Reuß forderte mehr Engagement des Landes für den ländlichen Raum und erinnerte dabei an den Großen Hessenplan, der unter  Ministerpräsident Georg-August Zinn entwickelt wurde. Eine vergleichbare Initiative mit einer finanziellen Stärkung der Kommunen sei jetzt erforderlich, so seine Erwartung an eine neue SPD geführte Landesregierung.

Mut haben und Mut machen

Spannend war die anschließende Diskussion, bei der es um die Übertragung der Erfahrungen aus Nordhessen auf den heimischen Landkreis ging. Immerhin verliert auch unser Kreis, so der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung, im Durchschnitt der Jahre rund 1000 Einwohner jährlich und habe ähnliche Herausforderungen zu bewältigen.

Sehr zufrieden war Tobias Eckert mit dem Verlauf der Veranstaltung. Die Menschen sollen auch künftig gerne hier wohnen, so sein Ziel.  Dazu sei die Politik gefordert, um  mutige und vorsorgende Entscheidungen zu treffen. Dabei muss Politik Mut machen und das Selbstvertrauen und das Engagement der hier lebenden Menschen stärken. (bk)

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