Weilburg - Der Hase, der Igel und das Stadtparlament

Veröffentlicht am 25.06.2013 in Stadtpolitik

An das Märchen vom Hasen und Igel werden aufmerksame Beobachter des Weilburger Stadtparlamentes erinnert.

Was ist passiert?

Die Weilburger Sozialdemokraten haben schon seit geraumer Zeit den Internet-Auftritt der Stadt unter www.weilburg.de im Auge. Unmodern, veraltet und nicht mehr für die heutige Zeit geeignet. Eine schlechte Visitenkarte für die Stadt.  Stadtrat Rüdiger Ebel aus Odersbach wurde aktiv und hat bei der SPD-Fraktion einen Antrag zur Erneuerung des Auftritts im Internet angeregt.

Gesagt, getan, der Antrag wurde gestellt und lag mit Datum vom 10.Juni 2013 mit Unterschrift des Fraktionsvorsitzenden Christian Radkovsky beim Stadtverordnetenvorsteher und der städtischen Verwaltung vor.

Doch dann kam der 14. Juni 2013. Der Bürgermeister beteiligte sich an einer großen Diskussionsrunde der Wirtschaftswerbung Weilburg, bei der aus dem Plenum ebenfalls der in die Jahre gekommene Internetauftritt der Stadt angesprochen und heftig kritisiert wurde. Das Publikum applaudierte. Der Bürgermeister in der Defensive,  wollte sich keine Blöße geben und verkündete: „Im Juli startet ein neuer Internetauftritt der Stadt.“ Vom vorliegenden SPD-Antrag zur Stadtverordnetenversammlung kein Wort.

Erstaunen löste diese Mitteilung bei den anwesenden Magistratsmitgliedern aus. Bisher gab es null Information von einer neuen Website, auch kein Konzept und kein Geld. Sollte da etwa eine einfache und handgestrickte Lösung, die wenig taugt, aus dem aus dem Hut gezaubert werden?

Weiter ging es in der Stadtverordnetensitzung am 20.6.2013. Die Sozialdemokraten begründeten artig ihren Antrag. Und auch hier wieder die Reaktion des Bürgermeisters: „Eigentlich gar nicht erforderlich, denn die Stadt hat ja alles schon eingeleitet.“ Doch der Antrag blieb auf der Tagesordnung, wurde diskutiert und abgestimmt und es gab auch eine Mehrheit für die SPD-Initiative.

Wer ist Hase? Wer ist Igel?

Wir können jetzt streiten, wer hier Hase und wer Igel ist, doch im Grunde genommen ist das egal. Wichtig ist, es passiert etwas. Denn das ist bitter notwendig. Ein Internetauftritt ist immer eine Visitenkarte von Stadt und Region. Wer uns besuchen will, wer vielleicht hier ein Haus bauen will oder eine Wohnung sucht, die Erstinformation kommt immer aus dem Netz. So ist das heute. Auch Unternehmen, die hier einen Standort aufbauen oder ausbauen und Arbeitsplätze schaffen, holen sich so ihre Informationen. Ein umfassendes, modernes und zeitgemäßes Informationsangebot ist deswegen kein Luxus, es ist normaler Standard, den heute jede Kommune leisten muss.

Weilburg - der Blick aus der Ferne

Dabei ist der überregionale Blick auf Weilburg wichtig, denn wir selbst finden uns immer gut. Doch wie uns die Nicht-Weilburger sehen, die sich vielleicht für unseren Standort interessieren, hier bleiben und investieren wollen, darauf kommt es an. Denn Weilburg darf die Entwicklung nicht verschlafen und muss Anschluss halten.

„Wir befinden uns in einem Wettbewerb mit den benachbarten Zentren Limburg und Wetzlar oder auch mit Rhein-Main. Auch die Gemeinden um Weilburg bieten verstärkt Leistungen und Dienste an, die es früher nur bei uns gab. Die hohe Mobilität der Bevölkerung ist Chance und Risiko zugleich. Wir können neue Menschen an uns binden, wenn wir ein hervorragendes Dienstleistungsangebot anbieten. Umgekehrt ist es heute leicht, Standorte "links" liegen zu lassen, wenn die Attraktivität fehlt.“

So lautet der Text im Wahlprogramm der Weilburger SPD zur Kommunalwahl 2011. Und dieser Text ist heute noch gültig.

Deswegen ist der vorliegende Antrag der SPD-Stadtverordnetenfraktion gut und richtig. Jetzt kommt es auf die ordentliche Umsetzung an. (bk)

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Links zu weiteren Informationen finden Sie hier:

a) Der Antrag  b) das Märchen und   c) das Wahlprogramm

 
 

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