Die Kläranlage Guntersau in Weilburg

Veröffentlicht am 18.07.2018 in Fraktion

Gute Aussicht auf die Anlage bietet der Faulturm, der sich aber nur für schwindelfreie Besucher eignet.

Drei Millionen Kubikmeter Schmutzwasser werden verarbeitet

Mit der Betätigung des Druckspülers der Toilette ist für viele Menschen die „Abwasserbeseitigung“ erledigt. Doch dies ist nicht so, wie die Weilburger SPD Stadtverordnetenfraktion bei der Besichtigung der Kläranlage an der Guntersau feststellen konnte. Routiniert und mit einem hohen technischen Sachverstand erläuterte der Verbandsingenieur Stefan Ebernau, was mit den rund drei Millionen Kubikmetern Schmutzwasser passiert, die auf der Kläranlage Guntersau im Laufe eines Jahres aus Löhnberg und der Stadt Weilburg angeliefert werden.

Faulturm erzeugt 140.000 Kubikmeter Gas

In einem aufwändigen Verfahren, über mechanische, biologische und chemische Reinigungsstufen werden die gelösten Schmutz- und Feststoffe herausgezogen. Das saubere und gereinigte Wasser wird anschließend in die Lahn eingeleitet und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und einer guten Wasserqualität. Der zurück bleibende Klärschlamm wird zur Energiegewinnung genutzt. Daraus entstehen in einem Faulbehälter 140.000 Kubikmeter Gas, welches über ein Blockheizkraftwerk genutzt wird und rund 50 Prozent des Energiebedarfs der Kläranlage liefert. Insgesamt wird hier sehr wirtschaftlich und effizient gearbeitet, erklärte Stefan Ebernau. Das gesamte Verfahren ist in ein strenges gesetzliches Regelwerk eingebunden und wird kontinuierlich behördlich überwacht.

Auch die Entstehungsgeschichte war Thema

In einem Rückblick wurde noch einmal die Entstehungsgeschichte des Verbandes angesprochen, die seinerzeit zu Kontroversen in der Bevölkerung und der Stadtpolitik führte. Im Ergebnis sei eine Kläranlage mit einer hohen baulichen und technischen Qualität entstanden, von der wir heute noch profitieren, bestätigte der Verbandsingenieur. Für die künftige Entwicklung wird sich der Verband weiterhin an den gesetzlichen Standards orientieren, die sich ständig weiter entwickeln und eine höhere Reinigungsintensität vorschreiben. In einem gestuften Verfahren wird die bauliche und technische Entwicklung diesen Regeln angepasst, so Ebernau, auch höhere Einwohnerzahlen sind möglich, denn es gibt noch Luft nach oben. Derzeit wird die Anlage in Weilburg sowie weitere vier Kläranlagen, fünfzig Sonderbauwerke, Pumpstationen, Entlastungsanlagen und 46 Kilometer Sammlernetz von fünf technischen Mitarbeitern betrieben, die auch kleinere Reparaturen selbst durchführen oder Störungen beheben.

Daseinsvorsorge und Lebensqualität

Die Besucher der SPD zeigten sich insgesamt zufrieden und wünschten sich mehr öffentliche Aufmerksamkeit für diese wichtige kommunale Dienstleistung, denn es ist erst wenige Jahrzehnte her, da liefen noch in vielen Gemeinden die Abwässer ungeklärt in den nächsten Bach oder Fluss. Viele Gewässer drohten umzukippen. Ein Zustand, der heute nicht mehr vorstellbar ist. Saubere Gewässer sind Daseinsvorsorge sowie Lebensqualität und deswegen hat für uns die Abwasserbeseitigung auch in Zukunft eine hohe Priorität, so das abschließende Fazit der Sozialdemokraten.

 

Foto: Der Verbandsingenieur Stefan Ebernau erläutert am großen Klärbecken, wie die Trennung von der Schmutzstoffe vom Wasser funktioniert. Mit dabei waren Helmut Büttner, Lothar Hölzgen und Norbert Lewalter von der SPD-Fraktion.

Foto: Die Kläranlage Guntersau hatte von Anfang an eine hohe bauliche und technische Qualität, von der wir heute noch profitieren, erläutert Verbandsingenieur Stefan Ebernau (re) der SPD-Delegation.

Eine Bildergalerie von dem Besuch der Kläranlage finden Sie hier.

Der Beitrag ist auch auf der Homepage des Verfassers veröffentlicht.

Text und Fotos: Hartmut Bock

 
 

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