Die SPD in Weilburg trauert um Horst Guthardt

Veröffentlicht am 25.02.2019 in Stadtteil

Ein Nachruf von Heinz-Ulrich Mengel, Braunfels

Am 8. Februar verstarb Horst Guthardt im Alter von 85 Jahren. Der äußerst beliebte Sozialdemokrat aus Kirschhofen konnte am Heiligabend des vergangenen Jahres seinen letzten Geburtstag feiern. Damals waren neben zahlreichen Gratulanten aus dem Stadtteil auch viele seiner Parteifreunde gekommen, um ihm zu gratulieren. Heute beklagen wir den Tod eines aufrechten Sozialdemokraten, der den nachfolgenden Generationen in Erinnerung bleiben und ein Vorbild sein wird.

In Kirschhofen geboren

Horst Guthardt wurde am 24. Dezember 1934 in Kirschhofen geboren. Hier wuchs er auf und hier, wo seine Familie verankert war, prägte er im Laufe seines Lebens das dörfliche Leben entscheidend.  Sein Großvater, „Schorsch“ Guthardt war es, der Horst politisch prägte. „Schorsch“ war nämlich eng mit Friedrich Ebert befreundet, denn die beiden Sattlergesellen waren gemeinsam „auf der Walz“. Friedrich Ebert pflegte diesen Kontakt zu Horsts Großvater auch noch in der Zeit als er Reichspräsident war. Die Erfahrungen aus den Anfangsjahren der SPD gab „Schorsch“ Guthardt an seinen Enkel weiter.

Sein Berufsleben begann Horst 1949 mit einer Schreinerlehre beim Schreinermeister Gustav Gann in Weilburg. Auch hier wurde ihm das Wesen der Sozialdemokratie vermittelt, denn sein Lehrherr war einer der prägenden Männer der Weilburger SPD in der Weimarer und in der Nachkriegszeit. Horst arbeitete 20 Jahre als Schreiner bevor er 1969 zur damaligen Deutschen Bundesbahn wechselte. Als Bahnbeamter war er dann bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1990 tätig.  

Ortsbeirat, Stadtparlament und Magistrat

1969 begann mit dem Eintritt in unsere Partei Horst Guthardts politisches Wirken. In den 50 Jahren seiner Mitgliedschaft war er über 16 Jahre im Ortsbeirat Kirschhofen tätig. Nach der Gebietsreform half er seinen Stadtteil an die Stadt Weilburg heranzuführen. Von 1981 bis 1994 war Horst zudem Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Horst beendete seine kommunalpolitische Tätigkeit als Stadtrat im Magistrat.

Für diese seine kommunalpolitischen Tätigkeiten erhielt Horst bereits 1983 den Landesehrenbrief. Die Gremien der Stadt Weilburg ernannten ihn zum Ehrenstadtrat und verliehen ihm 2003 die Ehrenmedaille in Silber der Stadt Weilburg. Trotz dieser großen Leistungen hat sich Horst nie auf die große Bühne gedrängt, um Lob und Anerkennung zu erfahren. Diese Bescheidenheit war wohl auch ein Grund für seine Beliebtheit und für das Vertrauen, das man ihm entgegenbrachte.

Ehrlich, ausgleichend und kompromissbereit

Ich hatte das Glück, vom Jahr 1981 an mit Horst politisch zusammen zu arbeiten. Mit seiner Lebenserfahrung hat er mich sehr beeindruckt. Er war immer ehrlich, wirkte ausgleichend und war stets kompromissbereit. Oft habe ich ihn nach seiner Meinung und seiner Einschätzung gefragt. Seine Antworten waren prägnant. Das Ende einer Diskussion über Mitgliedschaften fasste er einmal mit folgenden Worten zusammen: „Merkt euch, aus der Kirche, der Partei und der Gewerkschaft tritt man nicht aus!“ Dieser Satz bleibt in meinem Gedächtnis und er ist für mich noch immer ein gültiger Maßstab.    

Uns allen ist Horst Guthardts große Leidenschaft zum Fußball bekannt. In den 70 Jahren seiner Mitgliedschaft hat er den Turn- und Sportverein 1903 „Frisch Auf“ Kirschhofen maßgeblich geprägt. Für diese Verdienste erhielt er 2003 die Große Verbandsehrennadel des Hessischen Fußballverbanddes und 2012 den Ehrenamtspreis des Deutschen Fußball Bundes.

Danke für dies alles!  -  Ruhe in Frieden!

 
 

Politischer Aschermittwoch 2024

Unser Landtagsabgeordneter Tobias Eckert

 

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