Kinder, Kinder, Kinder, ………

Veröffentlicht am 23.12.2018 in Stadtpolitik

Volle Kitas und lange Wartelisten -das bescheibt derzeit die Kindergartensituation in der Kernstadt in Weilburg

In Weilburg fehlen 50 bis 60 Kitaplätze

Weilburg soll wachsen. Familien, Kinder, Zuzug aus Nachbarkommunen und aus Rhein-Main. Neue Baugebiete werden ausgewiesen, große Wohnbauprojekte entstehen auf Planerschreibtischen. Mit 5.000-Euro-Prämien werden Familien geködert, um einen städtischen Bauplatz zu kaufen. Wir brauchen junge Menschen, fordert auch der heimische Demografieexperte Andreas Tiefensee mit Blick auf den hohen Seniorenanteil in der Stadt. Wachstumsphantasien überall.

 

Konzepte für Kita-Entwicklung fehlen

Doch hoppla, es gibt dicke Störungen bei diesen Planspielen, wie eine Anfrage der SPD-Fraktion in der Novembersitzung des Stadtparlaments zeigte. Es fehlen Kindergartenplätze, in der Kernstadt und in den Stadtteilen Kubach und Odersbach. Es handelt sich um einen Bedarf von 50 bis 60 Plätzen, wie der Bürgermeister in der Dezembersitzung kleinlaut nachlegte (Siehe Protokollauszug unten). Natürlich stellt sich da die Frage, warum dies erst so spät erkannt wurde, warum im Haushalt 2019 kein Geld für eine Kapazitätsausweitung eingestellt wurde und warum Konzepte für die Kita-Entwicklung in Weilburg fehlen. Hoffte das Rathaus etwa auf einen Rückgang der Kinderzahlen? Aussitzen als Lösung – das kann sich die Stadt nicht leisten.

Bereits jetzt wird ein Taxi-Service für die Kindertagesstätten in den Stadtteilen Gaudernbach, Hirschhausen, Kubach und Odersbach eingesetzt, der zweimal täglich die Kitas anfährt, berichtet die Stadt auf die SPD-Anfrage. Eine Ideallösung ist die Hin- und Herfahrerei nicht, doch damit werden offene Plätze in einzelnen Ortsteilen besser genutzt.

Prioritäten zu Gunsten der Kinder setzen

Weilburg braucht für alle Kinder ein zeitgemäßes Kita-Angebot, qualitätsvoll und wohnungsnah. Junge Familien wollen heute Familie und Beruf unter einen Hut bringen und wenn eine Stadt nichts bietet, dann wird nach anderen Wohnorten gesucht. Das Rathaus muss hier schleunigst in die Puschen kommen, muss planen und umsetzen und Ergebnisse auf den Tisch legen, sonst spitzt sich die Situation weiter zu. In der städtischen Prioritätenliste gehört das Kita-Thema ganz nach oben, denn es ist schon zu viel Zeit nutzlos vergangen. Gefordert sind nachhaltige Konzepte, die auch die Innenstadt stärken und keine Container-Notlösungen, denn so etwas schadet dem Image der Stadt.

Staunende Gesichter und Ratlosigkeit

Stadtentwicklung erfordert klare Ziele und auch eine sorgfältige Planung. Projekte, für die der Bedarf fehlt, sind teuer, wie wir an den städtischen Parkeinrichtungen sehen, die meistens leer stehen und zwischenzeitlich als Bootslager genutzt werden. Wer auf Einwohnerentwicklung setzt, der darf sich nicht nur um Straßen und Kanäle kümmern, auch der Laden um die Ecke oder eine gute ärztliche Versorgung sind wichtig. Kinder brauchen Kitas, Spielplätze und Schulen. Das alles kostet Geld, es muss geplant und umgesetzt werden. Die Entwicklung der Kinderzahlen hat offensichtlich Magistrat und Bürgermeister sehr unvorbereitet getroffen. Staunende Gesichter und Ratlosigkeit sind die Folge. Und auch Eltern, die sich für Weilburg als Lebensperspektive interessieren ist dies kein gutes Signal, denn Standortentscheidungen orientieren sich sehr oft an dem Betreuungsangebot für Kinder und Heranwachsende.

Spielplätze in der Kernstadt fehlen

Das Dilemma findet bei den städtischen Spielplätzen eine Fortsetzung. Insbesondere in der Kernstadt fehlen die Freizeit- und Aufenthaltsmöglichkeiten für unsere Kleinsten. Vorhandene Einrichtungen befinden sich in einem schlechten Zustand, wie ein Spielgelände in der Jakob-Mankel-Straße zeigt (siehe Fotos unten). Ob und wann es Abhilfe gibt, ist vollständig offen. Auch hier ist schnelles Handeln gefordert, denn auch wohnungsnahe Spielplätze gehören zur Standortqualität und sind damit ein Erfolgsfaktor für eine Kommune.


Auszug aus dem Protokoll der Stadtverordnetensitzung in Weilburg vom 6.12.2018 (Bürgermeisterinformation)

Text und Fotos: Hartmut Bock

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