Links, wo das Herz schlägt

Veröffentlicht am 04.04.2020 in Allgemein

Heinz-Ulrich Mengel war immer mit Engagement und Leidenschaft dabei. Jetzt feiert er seinen 75. Geburtstag.

Heinz-Ulrich Mengel - ein Urgestein der Weilburger SPD wird 75

In Corona-Zeiten ist alles anders. Feiern fallen aus, doch ein Geburtstag hat im Kalender einen festen Platz. Heinz-Ulrich Mengel aus Braunfels geht es genauso. Er ist ein Weilburger Kind, hier ist er aufgewachsen, hier hat er das Gymnasium besucht, hier kennt er Gott und die Welt und hier hat er über zwei Jahrzehnte die Stadtpolitik für die SPD mit geprägt.

Er war Ortsvorsteher, Stadtverordneter und auch lange Jahre Stadtrat. Geradlinigkeit, Engagement und Leidenschaft prägten ihn und politische Gegner haben ihn geschätzt und gefürchtet. Der Stadtentwicklung in Weilburg hat er seinen Stempel aufgedrückt. Die Stärkung der Altstadt, das war sein großes Ziel. Mehr Menschen, mehr Geschäfte und weniger Verkehr, dafür organisierte er sogar im Jahre 2007 eine Demonstration (siehe Foto). Den Bau des Ärztehauses am Krankenhaus hat er, anders als die heimische SPD, kritisch gesehen, weil dadurch die Menschen aus der Stadt herausgezogen werden. Eine Position, die im Nachhinein von vielen Fachleuten geteilt wird.

Joachim Warlies aus Weilburg, ein langjähriger Weggefährte hat einige Gedanken und Erinnerungen aufgeschrieben, die Heinz-Ulrich Mengel treffend charakterisieren:

Oskars politische Heimat konnte von Anfang an nur die SPD sein, der er sich politisch und auch emotional immer verbunden fühlte. Bereits in den sechziger Jahren ist er Mitglied der SPD geworden, noch als Gymnasiast. Das war damals im bürgerlichen Weilburg ein bemerkenswerter Schritt, außergewöhnlich. Er begann seine Laufbahn also als "Juso". Die "Jusos" (= Jungsozialisten) waren in den sechziger Jahren eine andere Formation als heute: zahlenmäßig stärker und auch nicht so akademisch-intellektuell "links" wie heute. Die Jusos von damals waren sich nicht zu schade dafür, Plakate zu kleben und Prospekte zu verteilen. Auch nicht so angepasst, sondern durchaus widerborstig auf Widerspruch und Provokation ausgerichtet.

In dieser Zeit ist Oskar der SPD beigetreten und hat damals seine wesentliche Prägung erfahren. Deutlich und direkt seine Meinung vorzutragen. Ich erinnere mich an eine SPD-Delegiertenkonferenz von 1969, in der er unseren SPD-Bundestagsabgeordneten Gscheidle scharf angegriffen hat und ihm "Karrieresucht" vorwarf. Bei einer öffentlichen Demonstration gegen den damaligen Bundeskanzler Kiesinger im Weilburger Schlosshof war er ebenfalls dabei. Wer war damals nicht alles links? Auch unser direkt gewählter Bundestagsabgeordneter Dietrich Sperling. "Unser Sperling muss nach Bonn!"

In dieser Zeit hat Oskar seine prägenden Eindrücke und Erfahrungen gesammelt und hat seinen "Stil" entwickelt, unverwechselbar, deutlich und direkt, der ihn bis zum Ende seiner kommunalpolitischen Laufbahn ausgezeichnet hat. Diesen Stil hat er vor allem gegenüber dem politischen Gegner praktiziert, aber auch in der innerparteilichen und innerfraktionellen Diskussion hat er das eine oder andere deutliche Wort nicht gescheut.

Die Weilburger Sozialdemokraten gratulieren Heinz-Ulrich Mengel und sprechen ihm Dank und Anerkennung für seine engagierte und sachkundige Arbeit aus. Er hat sich für Weilburg und die SPD verdient gemacht.

Text: Hartmut Bock und Joachim Warlies


Siehe auch: Heinz-Ulrich Mengel - 50 Jahre in der SPD

 
 

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