Foto: Weilburger-Nachrichten.de Das sind Bilder, die das Herz eines Politikers höher schlagen lassen. Hier wird gebaut, hier wird investiert, hier geht es vorwärts und hier geht es aufwärts. Steuern fließen und Arbeitsplätze werden geschaffen. Das sind die Symbole an die wir uns in den letzten sechzig Jahren gewöhnt haben.
Ob Spatenstiche oder das Durchschneiden von von rot-weißen Bändern zur Freigabe von Straßen, alles hat zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg beigetragen und die politische Elite des Landes war immer in der ersten Reihe mit dabei. Das Volk sollte ja die Taten sehen.
Doch die Welt verändert sich und die nachdenklichen Stimmen mehren sich. Die Zahl der Kinder geht zurück, die Anzahl der Älteren nimmt zu. Viele junge Familien ziehen näher zu ihren Arbeitsplätzen in Ballungszentren. Den Kommunen fehlen die Steuern und Geld. Globalisierung und demografische Entwicklung werden immer stärker spürbar. Häuser stehen leer und Preise für Immobilien sinken. Vereine finden keine Vorstände mehr. Die Infrastruktur wird immer schlanker. Die Post ist weg, der kleine Laden vor Ort ist verschwunden, die Gesundheitsversorgung wird schlechter, weil es immer weniger Landärzte gibt. Jetzt werden kleine Schulen geschlossen und es ist kein Ende der Entwicklung abzusehen. Rückbau ist angesagt.
Neue Antworten sind gefragt
Mit Spatenstichen allein können die Herausforderungen der Zeit nicht mehr gelöst werden. Die Politik braucht neue Antworten auf neue Herausforderungen. Die demografischen Trends werden vielfach noch ignoriert und es wird ein kräftiges „Weiter so“ propagiert. Doch dies führt zwangsläufig ins Leere. Ein Politikwechsel ist überfällig! (bk)