„Rückkehr ins Leben“ - Informationen über Organspenden

Veröffentlicht am 27.05.2016 in Stadtteil

Jutta Riemer ist die Bundesvorsitzende des Vereins 'Lebertransplantierte Deutschland e.V.'

Nicht immer geht es den politischen Parteien um Politik. Das hat jetzt die SPD aus Kubach gezeigt und sich mit dem Thema Organspenden auseinandergesetzt. Vorsitzender Heinz-Günther Mandler (Foto unten) konnte dazu Jutta Riemer aus Bretzfeld in Baden-Württemberg begrüßen. Sie ist die Bundesvorsitzende des Vereins „Lebertransplantierte Deutschland e.V.“, ein gemeinnütziger Selbsthilfeverband. Mit über 1.400 Mitgliedern speziell für Transplantationspatienten und deren Angehörige ist es der größte Verband im Bundesgebiet. Über 80 Ansprechpartner stehen zu persönlichen Gesprächen für Betroffene und Angehörige bereit.

In vielen Regionen finden Kontaktgruppentreffen und Gesprächsrunden statt, es werden Fachvorträge oder Ausflüge angeboten. Mit den Transplantationszentren, örtlichen Krankenhäusern, sowie den Ärzten gibt es eine enge Zusammenarbeit bei der psychosozialen und medizinischen Betreuung der Betroffenen.

Ein Höchstalter gibt es nicht

In Kubach stand die allgemeine Information über Organspenden im Mittelpunkt. Viele Menschen bestätigen in persönlichen Gesprächen das Erfordernis für eine Spende und ihre positive Einstellung dazu. Doch wenn es dann konkret um einen Organspendeausweis geht, dann reduziert sich die Bereitschaft, so die Referentin. Sie forderte deswegen die Anwesenden auch eindringlich auf, sich mit dem Thema zu befassen und sich einen Organspendeausweis zuzulegen. Dies ist ab dem 16. Lebensjahr möglich und ein Höchstalter gibt es nicht. Diese persönliche Entscheidung entlaste im Ernstfall die Angehörigen erheblich. Dabei präsentierte sie zahlreiche Beispiele gelungener Transplantationen, bei denen viele Menschen eine „Rückkehr ins Leben“ gefunden haben. Auch sie selbst lebt seit 19 Jahren sehr gut mit einer Spenderleber.

Strenge Regeln zum Thema "Hirntod"

Sehr intensiv setzte sie sich mit dem Thema „Hirntod“ auseinander, weil dies immer wieder angesprochen werde. In Deutschland gibt es zur Todesfeststellung sehr strenge gesetzliche Vorgaben und Richtlinien, die im Jahre 2015 noch einmal präzisiert und verschärft wurden. Nur diejenigen Menschen können Organe spenden, bei denen auf einer Intensivstation der irreversible Ausfall des gesamten Gehirns gemäß dieser Richtlinie festgestellt wurde. Dabei sind immer zwei verschiedene Fachärzte zu beteiligen. Das endgültige Erlöschen der Hirnfunktionen, erklärte Jutta Riemer, ist immer ein sicheres Todeszeichen. Ohne Hirnfunktion ist kein Leben möglich. Ist der Hirntod festgestellt, ist der Mensch medizinisch und juristisch unwiederbringlich tot.

Telefon-Hotline

Interessant war auch die anschließende Diskussion, bei der sich einige Betroffene zu Wort meldeten und über Erfahrungen mit Organspenden in ihrem persönlichen Umfeld berichteten. Organspendeausweise und Informationen erhält jedermann über die kostenlose Telefon-Hotline der Bundeszentrale für Gesundheit (BZgA) und über die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) unter der Nummer 0800 90 40 400. (bk)

Mehr Informationen zum Thema:

 
 

Politischer Aschermittwoch 2024

Unser Landtagsabgeordneter Tobias Eckert

 

SPD Weilburg auf Facebook

                                                        

 

SPD Weilburg auf Instagram