Eine Luftnummer wird beendet

Veröffentlicht am 08.05.2019 in Stadtpolitik

Das Tageblatt berichtet vom Ende des Vereins. Doch die Hintergründe erfährt der Leser nicht.

Aus, Ende, vorbei – so ergeht es dem Verein Menschen(s)kinder.

Er hat bei genauer Betrachtung niemals richtig existiert. Bereits kurz nach der Gründung ist er abgetaucht, er hat nie das Licht der Öffentlichkeit gesucht, er hat niemals richtig als Verein funktioniert und der Vorstand war zu keinem Zeitpunkt richtig besetzt. Flapsig formuliert eine Luftnummer, die jetzt beendet wird. „Verein wird nun abgewickelt“, so titelt das Weilburger Tageblatt am 7.Mai 2019.

Das große Geld

Eine schlitzohrige Idee, hinterwäldlerisch und bauernschlau hat im Jahr 2006 die Vereinsgründung beflügelt, wie jetzt der neue Bürgermeister Johannes Hanisch sehr offen in einer Antwort an den Stadtverordneten Hartmut Bock von der SPD zugibt. Das Land Hessen hat seinerzeit eine attraktive Kitaförderderung für privat geführte Einrichtungen eingeführt. Weilburg, Löhnberg und Merenberg wollten ihre gemeindlichen Kindergärten an diesen privaten Verein übertragen und durch diesen Trick an das große Geld des Landes kommen. Doch das Land Hessen ist nicht blöd und hat diese List schnell durchschaut und den Geldhahn zugedreht oder überhaupt nicht geöffnet. Dumm gelaufen, das gesamte Projekt und so richtig an die Öffentlichkeit ist die Information über diese Bauchlandung nie gelangt.

Nachfragen bereits 2010

Auch Nachfragen der SPD im Stadtparlament, bereits im Jahre 2010 wurden sehr vernebelt beantwortet, um das Thema von der Bevölkerung fern zu halten. Siehe dazu die LINKs unten.

Abwicklungsplattform

In der Folgezeit wurde der Verein als Abwicklungsplattform der drei Kommunen für die Förderprogramme „Toleranz stärken – Demokratie fördern“ und „Demokratie leben“. Zwei Bundesprogramme, mit denen viele Einzelprojekte in der Region bedient wurden, die allerdings auch einen riesigen Verwaltungsaufwand erforderten, der jetzt zu einem Großteil noch im Weilburger Rathaus erledigt wird. Diese Information ist auch der Antwort auf die Anfrage zu entnehmen. Fruchtbare Wurzeln hat diese Zusammenarbeit nicht gebracht, denn jetzt gehen die Kommunen wieder eigene Wege. Nach der Windkraft wird damit ein weiteres Projekt „Interkommunaler Zusammenarbeit“ beerdigt.

Stilles Ende

Die Erwartung der drei Kommunen an den Verein hat deutlich nachgelassen, so die Auskunft der Stadt und die jetzige Auflösung ist die logische Konsequenz. Richtig. Und als Liquidatoren wurden zwei Altbürgermeister bestellt, die jetzt die Suppe auslöffeln müssen, die sie sich vorher selbst eingebrockt haben. Ein stilles Ende einer traurigen Geschichte.

Text und Foto: Hartmut Bock


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